Drucken
Kategorie: Suchtprävention

Das Internet ist aus unserer heutigen Welt kaum mehr wegzudenken. Seit über zehn Jahren wird auch eine exzessive Computer- und vor allem Internetnutzung beobachtet, die mit einer Abhängigkeitsstörung verglichen wird. Dafür wird zum Teil der Begriff der Online- bzw. Mediensucht, aber auch der pathologischen Internetnutzung verwendet. Während die Mediensucht auch andere Medien erfasst, steht bei der Onlinesucht die Nutzung des Internets im Vordergrund. Einen besonders breiten Raum nimmt dabei die Online-Computerspielsucht ein, d. h. die Abhängigkeit von im Internet angebotenen und dort gespielten Onlinespielen. Diese Spiele haben durch verschiedene, dem Spiel immanente Faktoren (wie beispielsweise Belohnungssysteme und Einbindung in ein soziales Spielernetzwerk) ein hohes Suchtpotential. Einer aktuellen Studie der Universität Lübeck zufolge beinhaltet aber auch die Nutzung von virtuellen sozialen Netzwerken ein vergleichbares Suchtpotenzial.

Neuere epidemiologische Studien zeigen, dass Männer und Frauen annähernd gleich häufig betroffen sind. Allerdings zeigen sich bei der Art der Internetnutzung deutliche Geschlechterunterschiede: Danach nutzen 77,1 % der 14- bis 24-jährigen internetnutzenden Frauen hauptsächlich soziale Netzwerke und nur 7,2 % hauptsächlich Online-Computerspiele, während 64,8 % der internetnutzenden Männer hauptsächlich Online-Computerspiele nutzen und 33,6 % soziale Netzwerke. Obwohl Frauen und Männer nahezu gleich häufig internetbezogene Störungen aufweisen, nutzen deutlich mehr männliche Personen die inzwischen vielfältigen Beratungs-und Behandlungsangebote.

Weitere Informationen: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/o/online-sucht.html